Kunstverein Eisenstadt

Kunstverein Eisenstadt

27.6.2022
Ausstellung 

THE SOMNABULISTS (Graphisches Kabinett)

THE SOMNABULISTS (DIE SCHLAFWANDLER) / Graphisches Kabinett

Künstler*innen: Juraj Bartusz, Hana Frišonsová & Eva Maceková, Daniel Hafner, Šimon Chovan, Eliška Konečná, Pavla Malinová, Edita Štrajtová & Barbora Volfová, Lukas Thaler

Kurator*innen: Nika Kupyrova & Michal Stolárik

Eröffnung: Sonntag, 26. Juni 2022, 14 - 18 Uhr

Ausstellungsdauer: 27. Juni –4. September 2022

Öffnungszeiten: Sam 11 – 17 Uhr, Son 13 – 17 Uhr


Das internationale Ausstellungsprojekt The Somnambulists (Die Schlafwandler), kuratiert von Nika Kupyrova und Michal Stolárik, erforscht aktuelle Tendenzen im Bereich der erweiterten Zeichnung, die sich zwischen klarer Absicht und bewusstem Kontrollverlust bewegen. Anhand der Arbeiten zeitgenössischer slowakischer, tschechischer und österreichischer Künstler*innen, die sich bewusst dafür entschieden haben, ihre künstlerische Komfortzone zugunsten fließender und unvorhersehbarer Methoden zu verlassen, sucht die Ausstellung nach neuen Ansätzen an der Grenze zwischen Realität und Fiktion. Ausgehend von traditionellen Zeichentechniken welche durch Objekte, räumliche Installationen, weiche Skulpturen und Schrift ergänzt werden, lehnen sich die Kunstwerke in der Ausstellung dem Surrealismus an und akzeptieren Automatismus und Intuition, spontane Aufzeichnung von Gesten und das Ergebnis des Zufalls als legitime künstlerische Strategien. Abseits von Rationalität präferiert die Ausstellung die Erforschung persönlicher Mythologien und fiktionale Elemente im Kontext der zeitgenössischen Zeichnung. 

Hana Frišonsová (*1984, Děčín, CZ) & Eva Maceková (*1984, Martin, SK)
Dreamers Collection (Hana Frišonsová)
2021
Verschiedene Kleidungsstücke der Modedesignerin Hana Frišonsová mit digital gedrucktem Artwork von Eva Maceková, 100% Baumwolle
Hut von Veronika Metz mit einem Kunstwerk von Eva Maceková
Upgecycelte Schuhe mit Kunstwerken von Eva Maceková


Dreamers (Eva Maceková) 2021
Sprühfarbe und Airbrush-Zeichnung auf Leinwand, 200 x 250 cm
Dreamers ist eine durch Kollaboration entstandene Kollektion, die unisex-geschnittene Hemden- und Kleiderentwürfe von Hana Frišonsová und digital gedruckte Airbrush-Kunstwerke von Eva Maceková zusammenführt. Macekovás Kunstwerke haben eine intuitive, kritzelnde Qualität – sie kombinieren vertraute, sogar archaische Symbole mit freihändigen Gesten und erreichen so eine punkige Ästhetik, die an Kinderzeichnungen erinnert. In Hana Frišonsovas Kleidungsstücken werden sie nicht auf dekorative Weise verwendet, sondern auf eine neue Ebene gehoben; die Grenzen dessen, was unter die Definition von Zeichnung fällt, werden verschoben. Die Arbeiten sind dazu bestimmt, über einen Körper drapiert zu werden, und implizieren eine Figur, die nicht klar zu erkennen ist, was auf die ihr zugrundeliegende Performativität hinweist. Die Kleidungsstücke werden als Objekte im Ausstellungsraum präsentiert, sind jedoch voll funktionsfähig und dazu bestimmt, getragen zu werden. Sie stellen eine Art Uniform für einen fiktiven Protagonisten der Ausstellung dar, einen Erforscher des Unterbewusstseins.

Pavla Malinová (*1985, Vsetín, CZ)
Smiley face, 2015
Marker, Sprühfarbe und Pastell auf Papier
150 x 190 cm
Die monumentale Zeichnung Smiley face von Pavla Malinová ist eine Rückbesinnung auf das frühere Werk der Künstlerin, das sich durch seine Ausdruckskraft auszeichnet. Malinová, die derzeit hauptsächlich im Bereich der figurativen Ölmalerei arbeitet, ist seit langem daran interessiert, formales Experimentieren mit der intimen Erzählung ihrer künstlerischen Praxis zu verbinden. Ihre schwer wirkenden Figuren entfernen sich vom malerischen Realismus und mutieren wie selbstverständlich zu abstrakt-ornamentalen Formen in typisch surrealistischer Atmosphäre. In ihren Arbeiten in der Ausstellung wird der figurative Aspekt nur kurz in Form eines zerfließenden, stilisierten Abbildes eines menschlichen Gesichts angedeutet. Das emblematische Emoticon, das seinen Platz in der zeitgenössischen digitalen Kommunikation gefunden hat, ist auch ein kulturelles Symbol, das auf lang vergangene, verrauchte Raves verweist. Die blaugelben Gesichter, die sich in einem Gewirr von abstrahierten, auf Gesten basierenden Motiven und Gefühlsbekundungen winden, versetzen uns in eine Umgebung, die uns durch ihren charakteristischen Kontrollverlust vertraut ist.


Juraj Bartusz (*1933, Kamenín, SK)
Exalted time-limited drawing in 14 seconds, 1984
Tusche auf Papier
69,8 cm x 99,7 cm
(aus der Sammlung des Museums für Kunst in Žilina)
Seit den 1960er Jahren zählt Juraj Bartusz zu den wichtigsten Vertretern der slowakischen Multimediakunstszene. Sein umfangreiches künstlerisches Werk bezieht sich auf den Minimalismus, den Konkretismus sowie auf die geometrische Abstraktion. Er widmete sich intensiv der Entwicklung von Prinzipien einer konzeptuellen Praxis und interessierte sich für Formen von Aktionskunst und Performance. Die Tatsache, dass er einer der ersten slowakischen Künstler war, der einen Computer zur Herstellung seiner Kunstwerke verwendete, spricht für die andauernde Relevanz seiner Vision. Juraj Bartusz ist auch für seine Skulpturen bekannt, die von den Themen Kosmonautik und Weltraum inspiriert sind. Die ausgestellte Arbeit basiert auf künstlerischen Experimenten, die Bartusz seit den 1980er Jahren durchführt. Er interessiert sich für eine performative Form der künstlerischen Arbeit, bei der er etwa damit experimentierte, Ziegelsteine in erstarrenden Gips zu werfen oder zeitlich begrenzte Zeichnungen und Gemälde zu schaffen. Exalted time-limited drawing in 14 seconds verbindet verblüffenden Automatismus mit einer originellen künstlerischen Vision, die die visuelle Schönheit des Unwiederholbaren freilegt. Der Verzicht auf Kontrolle innerhalb einer selbst auferlegten Zeitbegrenzung und eine lebhafte malerische Geste bilden die historische Grundlage für die gesamte Ausstellung, wobei sich die Arbeit von Juraj Bartusz im Dialog mit den ausgestellten zeitgenössischen Positionen voll und ganz behauptet.

Daniel Hafner (*1979, Deutschlandsberg, AT)
Drawing on marble, 2018
Animiertes Video, 00:30 sec


Anger, 2019
Animiertes Video, 02:00 min


St. Stefan, 2021
Animiertes Video, 02:17 min
Fragen nach künstlerischer Kontrolle und Improvisation tauchen in Daniel Hafners Praxis immer wieder auf. Er bezeichnet sich selbst als Medienkünstler, obwohl die meisten seiner Arbeiten an Freihandzeichnungen erinnern – und tatsächlich offenbart sich bei näherer Betrachtung seiner künstlerischen Methoden ein für die Medienkunst typischer illusionistischer Charakter. Die drei in der Ausstellung gezeigten Videoarbeiten erforschen allesamt das Potenzial der Zeichnung, uns in die Irre zu führen. Entweder in der Beziehung einer zeichnerischen Geste zur Zeit, in ihrer Spontaneität oder in ihrer zweidimensionalen Qualität. Wenn wir sehen, wie der Performer in St. Stefan eine dicke, selbstbewusste Linie auf ein historisches Gebäude sprüht, oder wenn in Anger mit einer schwarzen, teerähnlichen Substanz an die Wand gekritzelt wird, scheint dies ein transgressiver Akt eines Individuums zu sein, das seine Spuren hinterlässt und damit den gesellschaftlichen Verhaltenskodex missachtet. Der Akt hat jedoch so nie stattgefunden: Die Zeilen wurden in der Nachbearbeitung dem Video hinzugefügt. Die Geste des Künstlers und die Linie selbst sind Tage voneinander entfernt entstanden und fanden in völlig unterschiedlichen Medien statt. Beobachtet man, wie in Drawing on Marble die Bleistiftlinie die Oberfläche verlässt und in der Luft schwebt, erkennt man, dass Materialität ebenso eine Illusion ist wie Vandalismus.


Eliška Konečná (*1992, Dobřichovice, CZ)
My home is also your home, 2019 – 2021
Stickerei, Samt und Eichenholz
60, 5 x 71 x 4 cm
(private collection - Eliska Hradec Chomistekova)
My home is also your home bewegt sich an der Grenze zwischen Wandteppich und weicher Skulptur. In der Entwicklung von Konečnás künstlerischer Praxis markiert diese Arbeit den Beginn einer Phase, in der sie mit Textilien und der Schaffung von handgefertigten Textilreliefs zu experimentieren begann. Die Reliefs sind streng mittlerweile hauptsächlich figurative Szenen dar. Das ausgestellte Werk stammt jedoch aus der Zeit, in der sich die Künstlerin mit dem Thema Heimat, mit ihren eigenen Wohnorten auseinandersetzte. Die textile Arbeit, die an eine abstrakte Zeichnung erinnert, bildet Konečnás subjektive Wahrnehmung der Zimmer ab, in denen sie ihre Tage verbrachte. Orte verschmelzen zu Kurven und weichen Formen und laden zu einer haptischen und intimen Erkundung vergangener Zeiten und Erinnerungen ein. Die abstrakte, auf Samtgrund gezeichnete Karte wird durch einen Holzrahmen abgeschlossen – ein unabhängig gefertigtes Objekt, das die Szene in ein vorgegebenes System einbindet und im Gegensatz zur lockeren Form des gestickten Reliefs steht.


Edita Štrajtová (*1993, Znojmo, CZ) & Barbora Volfová (*1994, Prag, CZ)
Walls, 2021
Stahl, mit Blumen gefärbtes Leinen
300 x 154 x 41 cm


Nostalgia, 2021
Stahl
354 x 200 x 82 cm
Die Skulpturen von Edita Štrajtova und Barbora Volfova erwecken den Eindruck von Leichtigkeit und Zerbrechlichkeit – im Widerspruch zu den Eigenschaften, die typischerweise den Materialien zugesprochen werden, aus denen sie gefertigt sind. Große Stahlkonstruktionen scheinen eher gesponnen oder freihändig in den Raum hineingezeichnet als geschweißt zu sein. Die Fokussierung auf den Raum ist nicht zufällig. Für Štrajtova und Volfova fungiert er nicht nur als Hintergrund, sondern ist in narrative Zonen unterteilt, die eine Bühne für bestimmte Emotionen und Erfahrungen bilden. Die Installation Wake Up Slowly, Butterfly, aus der die ausgestellten Skulpturen stammen, beschäftigt sich mit den Themen Versteck und sicherer Raum. In Bezug auf Kafkas Kurzgeschichte „Der Bau” stellen sich die Künstlerinnen das Publikum als einen/eine in sich gekehrten/gekehrte Protagonisten/Protagonistin vor, als Bewohner/in eines Zufluchtsortes, der/die sich der Feindseligkeit der Welt entgegenstellt. Gleichzeitig ist der Ort nicht nur Unterschlupf; er dient sowohl als Käfig als auch als Schutzraum. Die einzige Möglichkeit, zu existieren, besteht in der Akzeptanz der Verletzlichkeit, im Zwischenzustand zwischen Innen und Außen.


Šimon Chovan (*1994, Banská Štiavnica, SK)
Metabolic Intuition I – III, 2021
Schwarzer Stahl, Erde, Staub, Felsen, Gips, Stoff, Silikon
Die Arbeit des bildenden Künstlers und Grafikdesigners Šimon Chovan entsteht aus der Verbindung von Natur und neuen Technologien vor dem Hintergrund der philosophischen Theorien der objektorientierten Ontologie und des spekulativen Designs. Die Serie der Wandobjekte Metabolic Intuition ist das Ergebnis der Anwendung mehrerer Schichten von Materialien und technologischen Prozessen. Die auffallend kühle Ästhetik des polierten Stahls steht im Kontrast zur markant gefärbten vulkanischen Erde, die der Künstler von seinem Geburtsort mitgebracht hat. Die Form der ausgestellten Objekte verbindet strenge Kontrolle mit absoluter Unbekümmertheit, wobei die scharfen und akribisch ausgearbeiteten Kanten der abstrakt anmutenden Muster tatsächlich Spuren eines Borkenkäfers sind – ein Nebenprodukt und gleichzeitig ein stark ästhetisierendes Element. An Tablets erinnernde Skulpturen kommunizieren mit uns durch ihre Formen, Symbole, Farben und die Vielfalt der verwendeten Materialien und fungieren als imaginäre Aufzeichnungen für eine Reihe von zeitgenössischen Themen und Emotionen.


Lukas Thaler (*1989, Wien, AT)
touchy-feely (arch) I-IV, 2021
Gips, Marmormehl, Tinte, faserverstärktes XPS, Aluminium
40 x 60 x 2 cm, 4 Stück
Auf den ersten Blick fesselt die touchy-feely betitelte Serie von Wandobjekten den Betrachter/die Betrachterin durch ihre Verspieltheit. Lukas Thaler erzeugt diesen Effekt durch gestische Interventionen, die Verwendung von Pastellfarben und das Experimentieren mit einer breiten Palette an Materialien. Das ausbalancierte Verhältnis der für ihn charakteristischen Ironie und des Strebens nach einer strengen Form macht die expressive Gegenwärtigkeit des Künstlers in seinen streng voneinander getrennten Werkserien spürbar. Objekte, die an Architektur erinnern, etwa an stilisierte Portale, vermitteln spontane und nicht weiter spezifizierte Aufzeichnungen des Intuitiven. Die Kürze und der Minimalismus der gestischen Handzeichnung regen unsere Imagination an und ermuntern dazu, Formen als mögliche Fragmente von Körpern oder Schrift zu lesen. Thaler entscheidet sich für einen zweckgerichteten Kontrollverlust zugunsten des inspirierenden visuellen Automatismus, ob durch die zarte Berührung mit den Fingern oder durch aggressive gestische Bewegungen. In seinen Arbeiten materialisieren sich Fragmente der Zeit und präsentieren das narrative Potential von Formen vor dem Hintergrund von Untersuchungen hinsichtlich Technologie und Material.


David Pinkava (*1995, Prag, CZ)
Sketchbooks, 2021 — 2022
Bleistift, Tinte, Marker, Pastell auf Papier
Variable Abmessungen
David Pinkava gehört einer sehr jungen Künstlergeneration an und studiert derzeit an der Akademie der Bildenden Künste in Prag – in der Ausstellung vertritt er jedoch den klassischsten Zugang zum Zeichnen. Für Pinkava ist das Skizzieren mit Bleistift auf Papier eine Art intuitive Suche nach Erzählung und Form. Er arbeitet ohne Modell oder Bezug zu realen Objekten und lässt die Motive frei zu sich kommen: mythologische Tiere, verzerrte Figuren, traumhaft gedeutete Wesen. Ihre Affinität zu Heraldik und zeitgenössischen Karikaturen macht es schwer, Motive in einen exakten historischen Zeitrahmen einzuordnen, während die Vorliebe des Künstlers für traditionelle Zeichentechniken seinen Figuren eine unheimliche, allegorische Qualität verleiht. Pinkava verwendet die Skizzen als Vorstudien für größere Tuschezeichnungen; in dieser Ausstellung wird der Fokus jedoch auf die Skizzen selbst gelegt. In einer Vitrine, deren Inhalt nicht hierarchisch geordnet ist, überlagern sich die losen Papierstücke wie auf dem Schreibtisch eines Künstlers/einer Künstlerin und geben so Einblick in den kreativen Prozess.

International exhibition project The Somnambulists, curated by Nika Kupyrova and Michal Stolarík explores current tendencies in the field of expanded drawing that oscillate between clear intention and deliberate surrender of control. Through the work of contemporary Slovak, Czech and Austrian artists who intentionally chose to leave their artistic comfort zones in favour of more fluid and unpredictable methods, the exhibition searches for new approaches on the border between reality and fiction. Emerging from traditional drawing techniques, but expanding to incorporate objects, spatial installations, soft sculptures or writing, the artworks in the exhibition adopt surrealist methods and accept automatism, intuition, spontaneous recording of gesture and the outcome of chance as legitimate artistic strategies. The project deliberately moves away from rationality towards exploration of personal mythology and elements of fiction in the context of contemporary drawing.

Hana Frišonsová (*1984, Děčín, CZ) & Eva Maceková (*1984, Martin, SK)
Dreamers Collection (Hana Frišonsová), 2021
various items of clothing by fashion designer Hana Frišonsová with digitally printed artwork by Eva Maceková
100% cotton

Hat by Veronika Metz with artwork by Eva Maceková
Upcycled shoes with artwork by Eva Maceková


Dreamers (Eva Maceková), 2021
spray paint and airbrush drawing on canvas
200 x 250 cm
Dreamers is a collaborative collection which brings together unisex designs for dresses and shirts by Hana Frišonsová and digitally printed airbrush artworks by Eva Maceková. Maceková’s artworks have an intuitive, scribbeling quality — they combine familiar, even archaic symbols with freehand gestures, achieving a punk aesthetic evocative of children’s drawings. In Hana Frišonsova’s clothing they are not used in a decorative sense, but rather are elevated onto a new level pushing borders of what, per definition, is called drawing. Intended to be draped over a body, the pieces imply a figure without a figure being explicitly present and hint at their underlying performativity. Presented as objects in the exhibition space, they are also fully functional and made to be worn. Dreamers proposes a kind of uniform for a fictional protagonist of the exhibition, an explorer of the subconscious.


Pavla Malinová (*1985, Vsetín, CZ)
Smiley face, 2015
marker, spray paint and pastel on paper
150 x 190 cm
The monumental drawing Smiley face by Pavla Malinová is a return to the artist’s earlier work, distinctive by its highly expressive quality. Malinová, who, at the moment, primarily works in the genre of figurative oil painting, has long been interested in combining formal experimentation with the intimate narrative of her artistic practice. Her seemingly heavy figures move away from painterly realism and naturally mutate into abstract-ornamental forms with a typical surrealist atmosphere. In her work in the exhibition, the figurative aspect is only briefly hinted at in the form of a flowing, stylised image of a human face. The emblematic emoticon, which has found its place in contemporary digital communication, is also a cultural symbol referring to nostalgia-soaked, smoke-filled raves. The blue-yellow faces writhing in a tangle of abstracted gestural motifs and transcripts of emotion transport us into a familiar environment, characteristic by its surrender of control.


Juraj Bartusz (*1933, Kamenín, SK)
Exalted time-limited drawing in 14 seconds, 1984
ink on paper
69,8 cm x 99,7 cm
(from the collection of Museum of Art in Žilina)
Juraj Bartusz is an important figure of Slovak multimedia art, who appeared on the scene in the 1960s. His extensive artistic oeuvre referenced minimalism, concretism, or geometric abstraction. Bartusz dedicated a lot of his time to developing the principles of conceptual art and was interested in forms of action art and performance. The fact that he was one of the first Slovak artists to involve a computer in the making of his artwork speaks for the continuing relevance of his vision. Juraj Bartusz is also known for his sculptures inspired by cosmonautics and space. The exhibited piece is based on artistic experiments Bartusz has been cultivating since the 1980s. He was interested in a performative form of artistic work in which he experimented, for example, with throwing bricks into solidifying plaster or creating time-limited drawings and paintings. Exalted time-limited drawing in 14 seconds combines striking automatism with an original artistic vision that lays bare the visual beauty of the unrepeatable. Renunciation of control within a self-imposed time limitation and a vigorous, picturesque gesture form the historical basis of the whole exhibition, while fully sustaining Juraj Bartusz’s artistic position in dialogue with the exhibited contemporary artists.

Daniel Hafner (*1979, Deutschlandsberg, AT)
Drawing on marble, 2018
animated video, 00:30 sec

Anger, 2019
animated video, 02:00 min

St. Stefan, 2021
animated video, 02:17 min
Questions of artistic control and improvisation repeatedly come up in Daniel Hafner’s practice. While most of his work has an appearance of freehand drawing, he considers himself a media artist — and indeed, a closer look at his artistic methods reveals the illusionistic nature of his work, which is typical for media art. The three video works shown in the exhibition all explore the drawing’s potential to lead astray: either in the relation of a graphic gesture to time, in its spontaneity, or in its two-dimensional quality. When we see the performer spraying a thick, confident line on a historical building in St. Stefan, or scribbling on a wall with a tar-like substance in Anger, it seems like a transgressive act of an individual leaving his mark in defiance of the social code of conduct. However, the act never happened: the lines were added to the video in post production. The performer’s gesture and the line itself arose days apart from each other and took place in entirely different media. Watching the pencil line leave the surface and float in midair in Drawing on Marble, we realise that materiality is as much an illusion as is vandalism.


Eliška Konečná (*1992, Dobřichovice, CZ)
My home is also your home, 2019 – 2021
embroidery, velvet and oak wood
60, 5 x 71 x 4 cm
(private collection - Eliska Hradec Chomistekova)
The artwork My home is also your home straddles the line between tapestry and soft sculpture. On the timeline of Konečná‘s artistic practice it marks a start of a phase when she began experimenting with textiles and creation of hand-made textile reliefs. Characteristic by their sculptural quality and strict definition via stitched lines, in Konečná’s recent work these reliefs depict primarily figurative scenes. However, this particular work dates back to a time when the artist explored the subject of home and her own living places. The textile piece, reminiscent of an abstract drawing, is the artist’s subjective perception of indoor space and rooms familiar to her from her past. The outlines of spaces melt into curves and soft forms and the viewer is invited to a haptic and intimate exploration of past timelines and memories. This abstract map drawn on a velvet background is finalised with a wooden frame — an independently crafted object, which, in contrast to the loose form of the embroidered relief, embeds the scene within a pre-defined system.


Edita Štrajtová (*1993, Znojmo, CZ) & Barbora Volfová (*1994, Prague, CZ)
Walls, 2021
steel, linen dyed with flowers
300 x 154 x 41 cm

Nostalgia, 2021
steel
354 x 200 x 82 cm
The sculptures of Edita Štrajtova and Barbora Volfova give an impression of lightness and fragility — in contradiction to the qualities typically associated with the materials of which they are made. Large steel constructions seem to be spun into existence rather than welded, or rather drawn inside the space itself, freehand. The focus on the space is not coincidental: for Štrajtova and Volfova it doesn’t only function as a background, but is also divided into narrative zones setting a stage for certain emotions and experiences. The installation Wake Up Slowly, Butterfly, from which the exhibited sculptures originate, deals with themes of hideout and safe space. Citing Kafka’s short story “The Burrow” as inspiration, the artists imagine the viewer as an introspective protagonist, an inhabitant of a sanctuary opposing the hostility of the world. At the same time, the hideout is flawed, acting as a cage as well as a shelter. The only option to exist is in the acceptance of vulnerability, in an intermediate state between the inside and the outside.

Šimon Chovan (*1994, Banská Štiavnica, SK)
Metabolic Intuition I – III, 2021
black steel, soil, dust, rocks, plaster, fabric, silicone
The work of visual artist and graphic designer Šimon Chovan stems from the interconnection of nature and new technologies, emerging against the backdrop of the philosophical theories of object-oriented ontology and speculative design. The series of wall-hanging objects Metabolic Intuition is the result of the application of several layers of material and technological processes. The strikingly cool aesthetic of polished steel is in contrast with the distinctively coloured volcanic earth, brought by the artist from his birthplace. The form of the exhibited objects combines rigorous control with absolute abandon, while the sharp and meticulously rendered edges of the seemingly abstract patterns are actually traces left by a bark beetle making them at once a byproduct and a strongly aestheticising element. Tablet-like sculptures communicate through shapes, symbols, colours, and material diversity while functioning as imaginary records for a spectrum of contemporary issues and emotions.


Lukas Thaler (*1989, Vienna, AT)
touchy-feely (arch) I-IV, 2021
plaster, marble powder, ink,
fibre-reinforced XPS, aluminium
40 x 60 x 2 cm, 4 pieces
At first glance, the series of wall-hanging objects touchy-feely captivates the viewer with its playfulness. Lukas Thaler achieves this whimsical effect through gestural interventions, pastel colours, and experimentation with a wide range of materials. The artist’s expressive presence in the artworks is a matter of balancing his characteristic irony with a strong sense of form, divided into clearly formulated work series. Architecture-evoking objects, reminiscent of stylised portal shapes, communicate spontaneous but further unspecified intuitive records. The brevity and minimalism of the gestural hand drawing stimulates our imagination, encouraging us to interpret the shapes as possible fragments of bodies or writing. Whether it is through delicate finger touches or aggressive, gestural movements, Thaler chooses purposeful abandon of control in favour of inspiring visual automatism. His pieces materialise fragments of time and present the narrative potential of shapes played out against a backdrop of technological and material exploration.


David Pinkava (*1995, Prague, CZ)
Sketchbooks, 2021 — 2022
pencil, ink, marker, pastel on paper
variable dimensions
David Pinkava is among the youngest generation of artists and is currently studying at the Academy of Fine Arts in Prague — however, within the exhibition he represents the most classical approach to drawing. For Pinkava, sketching with pencil on paper is a kind of intuitive search for narrative and form. Working without model or reference to a real object, he lets the subjects come to him freely: mythological beasts, distorted figures, beings of dreamlike interpretation. The artist’s preference for traditional drawing techniques gives his characters an uncanny allegorical quality, while their affinity to heraldry and contemporary cartoons makes it hard to place the motives within a clear historical time frame. Pinkava uses the sketches as preliminary studies for larger ink drawings, however, the exhibition focuses on the sketches themselves. Displayed in a vitrine and deliberately not arranged in a hierarchical order, loose pieces of paper overlay just as they would on an artist‘s desk, providing an insight into the creative process.


No items found.

FÖRDERER, SPONSOREN & PARTNERINNEN

Auch interessant

Umgang Festival

Umgang Festival

14.4.2024
Veranstaltung 
Weiterbauen – Architektur als Prozess

Weiterbauen – Architektur als Prozess

14.4.2024
Eröffnung
the name of a book, composition, or other artistic work

the name of a book, composition, or other artistic work

24.3.2024
Ausstellung